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Verwaltungsgemeinschaft Hügelland-Täler

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Zu Besuch in Seitenbrück  - "Im Schaffen nur sind Freud´ und Glück..." Innenansicht Gemeindehaus Seitenbrück

Das Dorf Seitenbrück liegt am östlichen Rand unserer Verwaltungsgemeinschaft, beinahe in unmittelbarer Nachbarschaft zur Leuchtenburg. Dadurch kommen immer wieder Wanderer ins Dorf, die sich im Brunnenhaus ausruhen und die vielen, liebevoll sanierten Fachwerkhöfe bewundern. Der neugestaltete Platz um das Brunnenhaus, im Dorfzentrum liegend, ist ein ansehnlicher  Ort zum Verweilen geworden. Neben den gemeindlichen Baumaßnahmen wurde vieles von den Seitenbrückern in ehrenamtlicher Arbeit selbst geschaffen, wie z.B. das Bushäuschen am Ortsrand. Ja, es gibt sogar eine "Bank der kleinen Leute" direkt davor.
Soweit zum ersten Teil der Überschrift. Der zweite Teil ist der Beginn eines Spruches von Carl Spitzweg (1808-1885), vielen sicherlich als Maler bekannt. Sei Spruch ist nicht nur eine passende Überschrift für unseren Artikel. Man kann ihn auch im neu geschaffenen Seitenbrücker Vereinshaushaus lesen. Vollständig lautet er:

Im Schaffen nur sind Freud und Glück,
lass keine Müh` dich reuen!
Und was du schufst, blickst einst zurück,
soll andere stets erfreuen!

Gemeindehaus SeitenbrückDoch dort ist er nicht nur schmückendes Element.Viele Einwohner des kleinen Ortes konnten im vergangenen Jahr selbst erleben, dass die gemeinsamen Umbauarbeiten am Feuerwehrgerätehauses neben ihren Mühen und Anstrengungen auch Erfüllung und Stolz auf das Erreichte brachte.
Und so kam es dazu:

Nachdem das ehemalige Kulturhaus von Seitenbrück verkauft wurde, fehlte dem Ort der Kommunikationspunkt. Die Gemeinschaft des Dorfes fand sich nicht mehr so oft zusammen. Es gab Wegzüge aus dem Dorf, die Belastung durch Familie, Haus und Beruf wurde für die arbeitende Bevölkerung immer größer. Doch es wollten sich nicht alle damit abfinden, dass es in Seitenbrück kaum noch ein gemeinschaftliches Dorfleben geben sollte.

Im Jahr 2010 gründete sich deshalb ein Verein, der als Kultur - und Sportverein Seitenbrück e. V. , der das Dorfgemeinschaftsleben wieder aktivieren wollte.
Ein Vereinsmitglied brachte dann ein größeres Projekt ins Rollen: Herr Löwe, von Beruf Grafiker, schlug einen Umbau des nicht mehr genutzten Feuerwehrgerätehauses in Seitenbrück zu einem Vereinshaus vor. Eine Ideenprojekt, wie das einmal aussehen sollte, hatte er bereits angefertigt. Damit konnte er im Vorfeld schon viele überzeugen.

Außenansicht Juni 2013Gemeindehaus Seitenbrück
Außenansicht Juni 2013                                                                                                    Außenansicht März 2014  


"Ohne das Projekt von Gerhard Löwe, durch das sich jeder schon ein Bild von unserem Vorhaben machen konnte und ohne seine vielen Gespräche, in denen er um Unterstützung bat, wäre das Erreichte nicht möglich gewesen", sagt die Vereinsvorsitzende Hannlore Jähnig.                                                                        
Gleichzeitig möchte sie der Gemeinde Oberbodnitz / Seitenbrück danken, die das Projekt ideell und auch finanziel unterstützte, ebenso dem Freistaat Thüringen für die Bewilligung von Lottomittel und der VG Hügelland-Täler in Tröbnitz für die Begleitung und Unterstützung der Bauarbeiten.
Zu Beginn der Umbauarbeiten im Juni 2013 hätten der Vereinsvorstand und Familie Löwe nicht geglaubt, dass es in ihrem Dorf eine so große Einsatzbereitschaft und ein so großes Bedürfnis nach Gemeinschaft und Kommunikation gibt.
"Da wir in Seitenbrück alle Handwerker vom Maurer, Maler, Elektriker, Heizungsbauer, Zimmerer, Klempner bis zum Dachdecker haben, und diese uns mit ihrer Arbeit und sogar mit Material unterstützten, konnten wir das ganze Gebäude in Eigenleistung komplett umbauen", berichtet Herr Löwe. So wurden neben dem Fußboden auch Wände und Decken erneuert, Sanitäranlagen eingebaut, Möbel selbstgebaut oder gut erhaltene wieder hergerichtet. Ob Vereinsmitglied oder Nichtmitglied, es gab eine große Unterstützung durch ehrenamtliche Arbeit und Geldspenden für das Vereinsvorhaben in Seitenbrück.

Aus dem ehemaligen Feuerwehrgerätehaus, welches viel früher einmal das Brauhaus der Gemeinde war, ist ein kleines Schmuckstück entstanden. Große Fenster lassen das Sonnenlicht in den gemütlich eingerichteten Raum. Ein kleiner Tresen und eine kleine Küche ergänzen die gelungene Innenausstattung. Auch ein moderner Holzofen und eine Fußbodenheizung sorgen für behagliche Wärme. Das variable Lichtkonzept und holzvertäfelte Wände unterstützen die einladende Atmosphäre.
Auch wenn noch nicht alles vollständig fertig ist, wird das Vereinshaus schon genutzt, sei es für private Feierlichkeiten oder von der Dorfgemeinschaft. So fand das Osterbasteln am 16. März großen Anklang. Frau Löwe hatte sich gemeinsam mit einigen Frauen des Dorfes um die Organisation gekümmert. Alle freuten sich, dass so viele Kinder der Einladung gefolgt waren.

Eine Multimediaanlage ist bereits vorhanden. Es fehlt nur noch eine Leinwand und dann können auch Filmvorführungen, DVD und CD- Präsentationen, insbesondere zur Orts- und Heimatgeschichte, im "Alten Brauhaus" stattfinden.
Für die weitere Ausgestaltung des Raumes will Grafiker Gerhard Löwe noch einen Wandfries mit Motiven aus der Geschichte des Dorfes gestalten. Ein 2. Bauabschnitt ist vorgesehen: das Dachgeschoss soll durch Gauben ergänzt und durch einen Treppenaufgang erreichbar gemacht werden.
(T.S.,H.J.)März 2014