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Verwaltungsgemeinschaft Hügelland-Täler

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Oberbodnitz mit Seitenbrückwappenkl

Oberbodnitz, welches idyllisch umgeben von Wäldern, eingebettet in einem sanften Tal an der herrlichen Straße zur Leuchtenburg liegt, wurde chronisch erstmals erwähnt als "Butenicz“, und das bedeutet soviel wie " Wächterdorf" anno 873 n. Chr.

Erstmalig schreibt man 1271 von Geistlichen aus der katholischen Zeit in Butenitz, in einer das Kloster in Oberweimar betreffenden Urkunde von unserem Ort. Das Dienstsiegel von Oberbodnitz weist das Bildnis eines Dorfbrunnens mit einer Jungfrau auf.

Der Ort Seitenbrück  liegt in der seichten, flachen Quellmulde des Rietschenbaches und war früher wohl  nur über einen Knüppeldamm erreichbar. Der Name "Sidenbrugke" (heute Seitenbrück) wird erstmals 1411 erwähnt. Das Wort "Brücke" kommt bei Ortsnamen in Ostthüringen 5mal vor. Seltsamerweise sind dies alles Höhendörfer, die nicht an einem überbrückbaren Wasserlauf liegen. Die ältere Deutung des Wortes "Brücke" muss deshalb als Knüppeldamm verstanden werden. Bei Erdarbeiten wurden vor etwa 50 Jahren noch viele dieser Holzstämme entdeckt.

Inmitten des Ortes Oberbodnitz stand eine Kappelle. Die Glocken stammten aus den Jahren 1448 und 1507. Die Kappelle schreibt man, stand schon einige Jahrhunderte vor der Reformation. Das Leben der Menschen in der damaligen Zeit wurde sehr von den " Herren der Leuchtenburg" bestimmt. 1415 hatten die Oberbodnitzer von den Herren der Leuchtenburg den Auftrag bei Nacht einen Galgen in einer Stube zu bauen, welcher bei Morgengrauen in der Gegend zwischen Rutha und Zöllnitz aufgestellt wurde. Nach dem Erbzinsbuch der Leuchtenburg war auch Seitenbrück dieser zinspflichtig. 1525 kam es zu einem Bauernaufstand. Die Grundstücksbesitzer verweigern den Gehorsam und liefern den "Zehnten" nicht mehr ab. Diesen Teil der Ernte lassen sie auf den Feldern liegen. Über Jahrhunderte waren die Menschen dem Willen der Herrschaften ausgeliefert und mussten Frondienste verrichten.

Als 1519 der Bauernführer Thomas Münzer in einer Kirche in Orlamünde predigte, zogen seine Mitarbeiter durch unsere Dörfer und baten um Unterstützung für den Befreiungskampf. Dazu stellte Oberbodnitz 2 Bauern. waagehauskl

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts erfasst auch unsere Dörfer die umgehende Pest. Als im Jahr 1618 der 30jährige Krieg beginnt, bleiben auch unsere Orte von dessen Folgen nicht verschont. Durch große Teuerungen, Plünderungen durch Soldaten und immer wieder auftretende Fälle der Pest wird der Bevölkerung übel mitgespielt.

Wie die Chronik schreibt wurden am 16. August 1697  die Gemeinden um die Leuchtenburg von einem großen Heuschreckenschwarm aus Richtung Neustadt kommend heimgesucht. Felder, Wiesen und Hecken wurden kahlgefressen.

Im Jahre 1657, als vom Landesfürsten bei St. Gangloff eine große Bärenjagd veranstaltet wurde, stellte Oberbodnitz Treiber und Pferdegespanne.

In unserer Ortschronik wird unser Dorf als freundliches Dorf mit schönen geräumigen Gebäuden beschrieben.

Die Leute beschäftigten sich mit Ackerbau, Holzhandel und viele Handwerker waren im Dorf. Angefangen vom Köhler, Schneider, Leineweber, Schmied, Wagner, Bierbrauer, Böttcher, Schuhmacher, Zimmerer, bis zum Maurer und Dachspänner.

Heute haben wir nur noch einen Fleischer, welcher mit Schleuderpreisen der Handelsketten und mit Vorschriften zu kämpfen hat, bei denen man sich manchmal nach dem Sinn fragt.

Im Jahre 1850 wurde in Oberbodnitz eine Ziegelei eröffnet. Im Jahre 1901 erfolgte der Bau eines Ringofens in der Ziegelei, und im gleichen Jahr erhielt der damalige Besitzer Max Polz das erste Telefon im Ort. Die letzten Steine wurden 1946 in der Oberbodnitzer Ziegelei produziert.KirchSeitenbkkl

Bis 1900 hatte Oberbodnitz ein eigenes Brauhaus, welches von Frau Berta Trautner betrieben wurde.

Gemeinsam errichteten 1905 die Gemeinden Unterbodnitz, Magersdorf und Oberbodnitz eine Schule in Unterbodnitz.

Die erste Wasserleitung wurde 1905 in Oberbodnitz in Betrieb genommen und 1906 erweitert und durch eine Pumpstation und einen Hochbehälter ergänzt. Das erste elektrische Licht und eine Starkstromleitung folgten 1910. In dieses Jahr fiel dann auch die Gründung eines Obstbaumvereines.

Zu Ehren der im I. Weltkrieg gefallenen Männer wurde 1921 auf dem Kirchengelände ein Denkmal errichtet.

Ein wichtiges Datum in der Gemeindegeschichte ist der 15. Juni 1924, an dem die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Oberbodnitz erfolgte. Mit der Gründung wurde die schon seit vielen Jahren bestehende Pflichtfeuerwehr abgelöst.

Im Jahr 1930  wurden die Telefonmasten von Kahla bis Oberbodnitz abgebrochen und als Ersatz ein Erdkabel verlegt.

Von 1933 bis 1934 erfolgte der lang ersehnte Straßenbau von Oberbodnitz nach Unterbodnitz, somit war die alte Straße durch das Läztal bedeutungslos. Im Zuge des Straßenbaus kam Oberbodnitz zu seinem ersten Maibaum, der  am 1.Mai 1933 auf dem Sportplatz von Straßenbauern gesetzt wurde.

Im  Jahr 1947 wurde in Seitenbrück ein Teil der Dorfstraße gepflastert. In der alten Gaststätte wurde 1950 der "Landfilm"  eingerichtet.

Nach der Gründung der VdgB im Jahr 1946 wurden eine Nebenstelle und ein Lager der VdgB Stadtroda im September 1953 in einem Nebengebäude der alten Ziegelei eingerichtet.

Des Weiteren wurde im Jahre 1953 in Oberbodnitz der Kindergarten eröffnet, welcher bis zum 30.8.1993 existierte. In dieser Einrichtung wurden bis zu 26 Kinder aus dem Ort betreut.

1958 gründete sich die zweite LPG mit dem Namen „Einigkeit“, da sich die erste im Juni 1953 wieder aufgelöst hatte.

In Seitenbrück wird im Jahr 1956 ein Kulturhaus gebaut. Der Badeteich in Oberbodnitz wird 1956 völlig renoviert und mit einem großen Volksfest eingeweiht. Der Konsumbau erfolgte dann von 1950 bis 1960. Im gleichen Jahr  schließen sich unter Druck die letzten 4 landwirtschaftlichen Betriebe zu einer weiteren LPG „ Thomas Münzer“ zusammen und im Jahr 1964 kommt es dann zum  Zusammenschluss der beiden LPG unter dem Namen „Einigkeit“.

Im Jahr 1964 erfolgten der grundhafte Ausbau der Ortsstraße Oberbodnitz mit Granitpflaster und die Errichtung einer Fuhrwerkswaage durch Mitglieder der LPG hinter der Kirche.

Das 40jährige Bestehen der  FFW wurde in dem Jahr mit einem großen Volksfest gefeiert.

Dem folgte 1969 der Bau eines Feuerwehrgerätehauses in Oberbodnitz und die Übergabe eines Löschfahrzeuges an die FFW Oberbodnitz.

Nach der Bildung einer Kooperationsgemeinschaft "Hügelland“ aus den Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften Seitenbrück, Unterbodnitz, Oberbodnitz, Magersdorf, Kleinbockedra, Großbockedra, Ober- und Untergneus im Jahr 1969 erfolgte am 30.11.1972 der Einzug in den neu errichteten Kuhstall mit 124 Plätzen in Oberbodnitz.Seitenbrkkl

Ein Jahr später wurde der Kindergarten renoviert und im Jahr 1974 erfolgte die Renovierung des  Kulturhauses in Seitenbrück mit einer neuen Dacheindeckung und Malerarbeiten.

Am 15.6. 1975 fanden die ersten Dorffestspiele in Oberbodnitz statt. Nur eine Woche später, am 22.6. 1975 machte ein schweres Unwetter Oberbodnitz zu schaffen. Durch „Feldbegradigungen“ der KAP wurden Terrassen weggeschoben und die Wassermassen verteilten die Erde in mehreren Höfen und auf der Strasse.

Das erste Eigenheim im Hopftal wurde 1976 errichtet und im selben Jahr die  Ortskanalisation in Seitenbrück fertig gestellt. In Oberbodnitz erfolgte die Grundsteinlegung für den Bau der Kegelbahn.

Während zum Beginn der Sommerfilmtage 1977 noch 1300 Besucher in 7 Tagen gezählt werden konnten, begrüßte man 1983 den 20000. Besucher bei den Sommerfilmtagen in Oberbodnitz.

Der Jugendklub Oberbodnitz, gegründet im Jahr 1978, führte in den achtziger Jahren zahlreiche Tanzveranstaltungen im Kulturhaus Seitenbrück durch.

Am 22. Mai 1978 regnete es zwei Stunden so stark, dass die Wasser und Schlammassen die untere Straßenseite überzogen. In mehreren Häusern stand das Wasser bis 1,5 m hoch.

Im Jahr 1982 erfolgte die Gründung der Antennengemeinschaft. Nach 1974, zum 50. Jubiläum der FFW Oberbodnitz, wurde auch der 60. Jahrestag der Gründung im Jahr 1984 mit einem großen Volksfest gefeiert. Doch die Feuerwehr hatte nicht nur Grund zum Feiern im Jahr 1984, denn am 1.4.84 standen 2 ha fünfjähriger Fichtenbestand durch Brandstiftung in Flammen. Ein erneutes Hochwasser im Hopftal suchte Oberbodnitz heim.handrspr1

Im Jahr 1986 wurden die Dreharbeiten der DEFA für den Film“ Wengler und Söhne“ in unserer Gemeinde durchgeführt. Bereits einige Jahre zuvor drehte die DEFA hier für einen "Polizeiruf 110"

Ebenfalls 1986 wurde das 40jährige Bestehen der VdgB im Ort gefeiert.

Die Errichtung einer kleinen Verkaufsstelle in Seitenbrück wurde 1987 realisiert.

Dann, im Jahr 1989: die „Wende“. Wer hat sich nicht nach dem Tag gesehnt? Einfach dahin zu fahren oder gar zu fliegen, wohin man wollte. Voller Begeisterung und Ideen waren unsere Bürger. Den älteren unter uns rollte so manche Träne vor Freude aus dem Gesicht, wenn sie jetzt Geschichten erzählen konnten bei deren Inhalt vor der „ Wende“ mit dem schlimmsten gerechnet werden musste. Es war schon eine interessante Zeit, zu beobachten, wie schnell so mancher seinen „Glauben“ geändert hat. handrspr2

Wie überall in Thüringen fanden am 6. Mai 1990 die ersten Kommunalwahlen in Oberbodnitz und Seitenbrück statt. Im Juni wurde mit Bayrischen Bier ein Getränkestützpunkt in Oberbodnitz eröffnet und am 3. Oktober im Kulturhausgarten Oberbodnitz eine Eiche zum „Tag der deutschen Einheit“ gepflanzt. 

Der erste Oberbodnitzer Flurzug fand zu Pfingsten im Jahr 1991 statt. Ebenfalls 1991 nahmen Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Oberbodnitz mit ihrer Handdruckspritze aus dem Jahre 1898 am Museumsfest in Fulda teil und erreichten einen 6. Platz. Seitdem nehmen die Kameraden an dem alle 2 Jahre stattfindenden Festteil. 1992  reisten sie mit der Handdruckspritze sogar bis nach Dänemark – wer hätte das je gedacht!

Für die Gefallenen des II. Weltkrieges wurde 1992 zum Volkstrauertag Gedenksteine im Kirchgarten aufgestellt. Nachdem im November 1992 die Raiffeisenzahlstelle in Oberbodnitz geschlossen wurde, folgte die endgültige Schließung der Verkaufstelle und 1993 die Schließung der Poststelle in Oberbodnitz.

Im März 1994 erhält die Feuerwehr Oberbodnitz ein neues Löschfahrzeug und zum Kreisfeuerwehrtag am 3.u. 4. Juni anlässlich des 70. Jahrestages der Gründung der FFW wird, verbunden mit einer Fahnenweihe in der Kirche ein Fest gefeiert, mit Allem was dazu gehört .

Am „ Tag des Denkmals“ wird 1995 der 200 Jahre alte Bauernhof von Michael Hädrich in Seitenbrück der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Außenfassade der Kirche in Oberbodnitz wird 1998 saniert.

Der Sportverein Oberbodnitz wird gegründet. Somit sind die aktiven Kegler und Fußballer des Ortes in einem Verein organisiert.

Im selben Jahr feierten die Oberbodnitzer den 100. Geburtstag ihrer Handdruckspritze im Rahmen des 2.Thüringer Handdruckspritzentreffens.

Im Jahr 1999 wurde das 75. Gründungsjubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Oberbodnitz mit einem großen Fest begangen.

Das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Oberbodnitz wurde 2001 komplett um- und ausgebaut.fwgerhausoberb

Das Feuerwehrhaus in Seitenbrück wurde in den Jahren 2002 - 2004 in Eigenleistung saniert.

In unserer Gemeinde wurde 2003 eine neue Wartehalle in Oberbodnitz errichtet, der Badeteich und ein Teich in Seitenbrück saniert, sowie die Entwässerung des Straßenbereiches an der Kirche in Seitenbrück durchgeführt. 

Der 80. Jahrestag der Gründung der FFW Oberbodnitz wurde 2004 gebührend gefeiert.

Für das Jahr 2005 sind der grundhafte Ausbau eines Weges, sowie die Sanierung des alten Pumphäuschens mit der Errichtung eines kleinen Wasserspielplatzes in Oberbodnitz geplant.

In Seitenbrück  beginnen die Vorbereitungen für die Planung der  Dorferneuerung im Jahr 2006-2010. In diesem Rahmen sind der Umbau des alten Kulturhauses, die Gestaltung des Dorfplatzes und die teilweise Sanierung der Ortsstraße vorgesehen.

Zusammengestellt aus den Aufzeichnungen des Ortschronisten Gerhard Rödger von Steffen Feind, Bürgermeister der Gemeinde Oberbodnitz m. Seitenbrück