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Verwaltungsgemeinschaft Hügelland-Täler

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Großbockedra_3aIn Großbockedra nachgeschaut

Großbockedra - ein Dorf mit Zukunft

Wenn man einen Ortsnamen hört, so verbindet man damit oft ganz spezielle Gegebenheiten oder Besonderheiten des jeweiligen Dorfes. Bei Großbockedra fällt vielen Mitbürgern sicherlich sogleich das Theater ein, welches zur 750-Jahr-Feier im Jahre 2004 von Bockedra vom Bockerschen Heimatverein ins Leben gerufen wurde.
Nach mehrjährigen erfolgreichen Auftritten ist es dann 2008 als TIB (Theater in Bockedra) ein Markenzeichen des Bockerschen Heimatvereins geworden.
Auch mit ihrer diesjährigen Aufführung konnten die Männer und Frauen des kleinen Laienensembles um Autor und Regisseur Ehrenfried Erhardt den zahlreichen Zuschauern nun bereits zum siebten Mal ein unterhaltsames Stück bieten. 
Sich auf die langwierigen Proben und Vorbereitungen zu konzentrieren, gestaltete sich für die Vereinsmitglieder in diesem Jahr besonders schwierig. Standen doch noch für einige der ehrenamtlichen Schauspieler die Eigenleistungen an, welche der Verein beim Umbau der alten Schulscheune zur Kulturscheune und der Dorfkirche  leisten wollte. So ergaben sich neben beruflicher Tätigkeit und der Arbeit an Heim und Hof für manchen Großbockedraer mit dem Theater und der Kulturscheune noch zwei weitere "Betätigungsfelder".
Ermöglicht wird der Umbau der ehemaligen Schulscheune zu einer Kulturscheune mit Probenbühne des TIB und mit einem Jugendclub  durch die Förderung im Rahmen der Dorferneuerung.
Die Gemeinde Großbockedra wurde für die Jahre 2010 bis 2014 in das begehrte Förderprogramm des Freistaates Thüringen aufgenommen. Bereits 2008 bereiteten sich die Gemeinde Großbockedra und der Bockersche Heimatverein e.V. gemeinsam mit der Gründung eines Dorferneuerungsbeirates auf den Förderzeitraum vor. Eine langfristige Vereinbarung sichert Gemeinde und Verein die gegenseitige Unterstützung bei der Ausführung der gemeinsamen Vorhaben zu.
Großbockedra_BrauhausDie Zusammenarbeit zwischen Heimatverein und Gemeinde wird schon seit Jahren erfolgreich  gestaltet. So bringt sich der Verein aktiv in die Gestaltung der Gemeinde ein, wobei die vorhandenen Potentiale des Dorfes schrittweise immer weiter entwickelt werden.  Eine zunehmende Einwohnerzahl und keine leer stehende Anwesen zeugen von einem funktionierenden Dorfleben. Geprägt wird dieses auch durch das kulturelle Rahmenprogramm im Jahreskalender der Gemeinde, wobei sich die Gemeinde Großbockedra, der Bockerscher Heimatverein, der Gemeindekirchenrat und die Jagdgenossenschaft  gegenseitig bei Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltungen unterstützen.

Die regelmäßigen Heimatabende, traditionelle Dorffeste, Flurzüge, naturkundliche Wanderungen, Denkmaltag - Führungen, das bereits genannte Dorftheater, die Aktivitäten der Landfrauen und, nicht zu vergessen, die Konzerte in der Kirche, sowie das alljährliche Krippenspiel in der Kirche führen dazu, das nahezu in jedem Monat eine Veranstaltung in Großbockedra durchgeführt wird.
Damit sich die wiederkehrenden Veranstaltungen nicht  "totlaufen" wird seitens der Veranstalter immer wieder überlegt, wie neue Inhalte und Aktionen das Interesse erhöhen. Neu entwickelt wurden zum Beispiel die Flurbegehung mit der Agrargenossenschaft, das Advents-Dorffest mit Aufstellen und Schmücken eines Dorfweihnachtsbaumes und die jährliche Durchführung einer naturkundlichen Wanderung mit "Einlagen", das Pflanzen des "Baum des Jahres" und die Einweihung einer neugeschaffenen, historisch nachempfundenen  steinernen Wegweisersäule. In diesem Jahr unternahmen 20 Großbockedraer erstmalig eine Exkursion zum Thema "Thüringer Bauernhaus" ins Weimarer Land.

Regelmäßig beteiligt sich der Bockersche Heimatverein an den Umzügen in der Umgebung, so zum Beispiel am Gernewitzer Strohfest und in 2010 am Festumzug zum 700jährigen Stadtjubiläum von Stadtroda. Zu den Heimattagen der Region Saale-Holzland konnten Vereinsmitglieder des Bockerschen Heimatvereins bereits drei Mal mit Vorträgen über ihre Erfahrungen bei der Vereins- und Heimatarbeit beichten.

Großbockedra_EdelhofDoch nicht nur wegen der vielen Veranstaltungen konnte die Gemeinde Großbockedra den 2. Platz des Kreiswettbewerbes "Unser Dorf hat Zukunft" gewinnen. Auch die vielen Maßnahmen, die zur Verbesserung des Dorfbildes und der Lebensqualität der Gemeinde führten, haben die Jury überzeugt:
Im Jahr 2008 erfolgte der Umbau des Hauses der Agrargenossenschaft zu einem modernen, dorfbildprägenden Wohnhaus mit Räumen für Wohngemeinschaften für Lehrlinge und mit Wohnungen für Angehörige der Agrargenossenschaft Geisenhain.
Ebenfalls im Jahr 2008 erfolgte der Neubau des Funkmastes auf dem Sandhügel zur Sicherstellung der Handytelefonate in Großbockedra und die Sanierung des Turmes der Dorfkirche.

In freiwilliger Arbeit wurde der Wanderweg durch den "Steinzig" in Richtung Ölknitz ausgebaut und dritte Abschnitt des "Rundwanderweg durch Dorf und Natur" als Naturlehrpfad eingerichtet. Dies wurde durch ehrenamtliche Arbeitseinsätze von Vereinsmitgliedern und durch die Fördermittel des Thüringer Jagdverbandes und in Zusammenarbeit mit der Jägerschaft Stadtroda möglich, nachdem bereits 2007 der 2. Wegabschnitt realisiert wurde. Besonders bei dem Projekt Naturlehrpfad macht sich die mit der Neuverpachtung der Jagdflächen erzielte Integration der Jägerschaft in das Dorfgemeinschaftsleben bemerkbar. Bereits 2006 wurde der alte Baumbestand auf dem denkmalgeschütztem Dorfberg beschildert, um den „Rundwanderweg durch Dorf und Natur“ zu vervollkommnen. In Zusammenarbeit mit dem Volksbund Kriegsgräberfürsorge Thüringen wurde 2007 ein Soldaten-Gemeinschaftsgrab von Gefallenen, die in den letzten  Kriegstagen im April 1945 bei Großbockedra ums Leben kamen, umgebettet und auf dem Friedhof für diese in freiwilliger Arbeit von Großbockedraer  Einwohnern ein Gedenkstein errichtet. In diesem Jahr wurde auf gleiche Art und Weise die landschaftliche Neugestaltung des Friedhofs zu einer parkähnlichen Anlage abgeschlossen. Und auch für die Zukunft hat die Gemeinde Großbockedra bereits weitere Vorhaben in Planung, die gemeinsam mit dem Partner Heimatverein während des Förderzeitraumes im Dorferneuerungsprogramm realisiert werden sollen: Die Außenfassade und der Hof der Kulturscheune sollen erneuert bzw. neu gestaltet werden. Am „Hahn“ soll eine Rekonstruktion der Sandsteinmauern erfolgen. Ebenso ist die Rekonstruktion der Kreisstraße im Dorf in
zwei Abschnitten geplant. Am Wohnhaus der Agrargenossenschaft sollen die Außenanlagen fertiggestellt werden und  für die Festwiese ist die Errichtung eine Sanitäreinrichtung vorgesehen. Je nach der Fördermittellage und der Finanzsituation wird auch die Kirchensanierung weitergehen. Wie viele Gemeinden des VG-Gebietes bemüht sich auch Großbockedra um den Ausbau des Breitbandnetzes, um den Einwohnern einen zeitgemäßen Internetanschluss zu ermöglichen. Wenn sich alle Vorhaben realisieren lassen, was den Männern und Frauen um Bürgermeister Volker Wende und dem Vereinsvorsitzenden des Bockerschen Heimatvereins Edgar Seim zu wünschen ist, dann wird Großbockedra weiterhin ein attraktives Dorf bleiben und sich um seine Zukunft wenig Sorgen machen.

 T. Schwarz (Oktober 2010)

Großbockedra_Glockenhaus
Großbockedra_Spritzenhaus