In der Reihe „In den Mitgliedsgemeinden nachgeschaut“ steht 2018 ein Besuch in Eineborn an. Aus dem Mund von Bürgermeister Bodo Pufe, er ist seit 1. November 1994 im Amt, sprudeln die Informationen nur so heraus. „Wir sind als Gemeinde ein Bestandteil der VG Hügelland und wollen es auch bleiben. Die Verwaltungsgemeinschaft sollte als Rechtsform verbindlich werden. Bei einer Fusion mit Hermsdorf oder Stadtroda, worüber auch schonoffen nachgedac ht wurde, würde das ländliche Gefüge sehr leiden. Das bislang Erreichte spricht dafür, dass der zurückliegende Weg der Richtige war und somit weiterhin beschritten werden sollte, zumal die Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden sehr gut ist. Ob dies im Falle einer Fusion, egal mit wem, noch genau so ist, mag angezweifelt werden.
Wir sind als Gemeinde auf einem guten Weg, haben einen guten Entwicklungsstand. Die Gebäude im Ort sind ebenso wie die Freiflächen, die Straßenbeleuchtung, die Mischflächen, Spielplatz, Gehwege, Bach und Wasserversorgung soweit in Ordnung. Wir haben in den zurückliegenden Jahren immer wieder einiges investiert, um dran zu bleiben, alles in einen vernünftigen Zustand zu versetzen.
Doch seit etwa sechs Jahren zehren wir von unseren Rücklagen, da die Finanzausstattung der Gemeinde immer mehr ins Minus läuft, wie übrigens in den anderen Gemeinden auch“, berichtet der Bürgermeister.
Noch gelingt es der Gemeinde, den Bestand zu erhalten. Doch wie lange noch, vermag auch Bodo Pufe nicht zu sagen. Das Thema Kleinkläranlagen ruht zwar derzeit, doch in des Bürgermeisters Augen ist es eine gesellschaftliche Ungerechtigkeit, was geschehen soll. Doch diese Geschichte liegt nicht vordergründig auf seinem Schreibtisch. „Für die Problematik Wasser/Abwasser ist vorrangig mein Stellvertreter Udo Starkloff zuständig“.
Da mit dem Ausbau der Autobahn auch der Hochwasserschutz für Eineborn erweitert und optimiert wurde, vermerkten die Einwohner Eineborns seit Anfang der 90er Jahre keine richtig kritische Situation mehr. Tatsächlich erfolgten damals wichtige Arbeiten, wie die Erhöhung des Bachquerschnittes. Inzwischen beteiligt sich die Gemeinde auch am Hochwasserschutzkonzept, welche langfristig auch den Nachbargemeinden wie auch den weiteren Bachanrainergemeinden bis über Stadtroda hinaus eine Entlastung bringen soll.
Die Feuerwehr in der Tälergemeinde ist auf einem der Gemeinde entsprechenden Ausstattungsstand, kann in dem 18 Jahre alten Feuerwehrgerätehaus entsprechend agieren und bildet gemeinsam mit der Gemeinde Tautendorf – nicht nur auf dem Gebiet der Feuerwehr – fast schon eine Einheit.
Die Zusammenarbeit klappt eigentlich recht gut, wobei man sagen muss, dass wochentags die Einsatzbereitschaft oftmals nicht gegeben ist, was auf Grund der beruflichen Situation der Kameraden auch nicht verwunderlich ist. Bei dem Thema Löschwasserversorgung muss sich Bodo Pufe auch nicht verstecken. Mit einer mobilen Staustelle wurde die Erhaltung der bisherigen Staustellen hinfällig. Private Teiche könnten ebenso genutzt werden, wie der große Teich in Richtung Tautendorf. Da könnten die 25 Kameraden um Ortsbrandmeister Michael Ketschker im Bedarfsfall gut reagieren.
„Zugleich unterstützen wir die Jugendfeuerwehr der Täler so gut es geht. Dabei macht es bei den geringen Zahlen auch keinen Sinn, in jedem Ort eine eigene kleine Jugendfeuerwehr zu bilden. Dieser Zusammenschluss ist schon eine gute Sache, bei letztlich für alle Beteiligten etwas herauskommen dürfte“, so der Bürgermeister.
Verlassen kann sich der Bürgermeister auch auf den Feuerwehrverein, der unter der Leitung von Richard Jannke agiert. In diesem sind auch die Maibaumsetzer integriert. Das Setzen des Maibaumes wird vorrangig, aber nicht nur von dem Enthusiasmus der Jüngeren getragen. „Es ist ein gutes Miteinander, wobei wir in Zukunft keine größeren Aktionen planen. Mit der 725-Jahr-Feier im Jahr 2008 setzten wir uns ein kleines Denkmal. Da zog nahezu das komplette Dorf mit, es war eine tolle Sache, welche die Geschichte des Dorfes entsprechend würdigte. Doch so etwas können wir nicht noch einmal auf die Beine stellen.
Auch an eine Wiederholung des Täler-Ostrock (aus dem Jahr 2013) denkt hier keiner mehr wirklich, da einfach auch der finanzielle Rückhalt seitens der Gemeinde fehlt. Doch das war damals ein geniales Ereignis, welches wir nicht missen möchten“, sagt Bodo Pufe.
Auch in Eineborn wird immer wieder das Thema Kindergartenbeiträge diskutiert. „Auch wenn wir sehr viel Geld bezahlen für das Betreiben der Kitas in Ottendorf und Weißbach, es ist eine Investition in die Zukunft unseres Ortes. So spielt auch der Spielplatz im Ort eine große Rolle. Dieser konnte 2016 dank der Unterstützung von MdL Wolfgang Fiedler mittels Lottomittel gleichfalls zukunftsfähig gestaltet und den Kids übergeben werden. Überhaupt haben wir Wolfgang Fiedler so einiges zu verdanken, betrachtet man die Entwicklung des Dorfes“, meint Bodo Pufe.
Da die Gemeinde seit 2000 mit der Lückenbebauung nicht mehr die gewünschten Ziele erreichte, ging es an die Erschließung weiterer Baugrundstücke. Einige von denen, mit anspruchsvoller Lage, sind immer noch verfügbar, wie der Bürgermeister informiert.
Inzwischen kann auch Eineborn mit schnellem Internetanschluss werben, ebenso, wie mit der Nähe zur Autobahn sowie der Mitgliedschaft im Zweckverband Brehm. Hierin sind sechs Gemeinden integriert, welche sich um den Erhalt des Brehm-Erbes mühen.
„Ich kann sagen, dass ich mit den Gemeinderatsmitgliedern Udo Starkloff, Hartmut Herold, Norbert Kunisch, Werner Troche, Bärbel Oswald, und Michael Ketschker, letzterer ist zugleich Gemeindearbeiter, habe ich nicht nur ein vertrauensvolles Verhältnis. Wir arbeiten sehr gut miteinander als Team, wofür ich mich bei jedem einzelnen bedanken möchte“, meint der Bürgermeister, der zugleich die hervorragende Zusammenarbeit mit der ortsansässigen Firma Herold sowie der Agrargenossenschaft Ottendorf erwähnen möchte. Dass die Gemeinde ein sehr gutes Verhältnis zur Kirchgemeinde pflegt, versteht sich von selbst. „Wir fördern uns gegenseitig bei Bedarf“.
Einige Ideen für die Weiterentwicklung des Ortes hat der Bürgermeister noch im Hinterkopf. So hat er zum Beispiel eine Mischverkehrsfläche im Auge, die jedoch ohne Fördermittel nicht in Angriff genommen werden kann.
Ein Wanderwege- und Radwegenetz rund um Eineborn ist übrigens mit insgesamt zehn Bänken versehen, meint Bodo Pufe schmunzelnd und hofft, dass dieses Angebot auch entsprechend angenommen wird. Der Flurzug, welcher nach Möglichkeit jährlich entlang der rund 13 Kilometer langen Grenze der Eineborner Flur auf gut 100 Meter Höhenunterschied führt, soll Alt und Jung auf traditionelle Weise in der Gemeinde an Herkömmliches erinnern, aber auch auf Neues aufmerksam machen. Text V.H. Juni 2018
|