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Verwaltungsgemeinschaft Hügelland-Täler

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In Bremsnitz nachgeschaut 2018

Die kleine Gemeinde in den Seitentälern wurde im Jahr 2012 das letzte mal unter die Lupe genommen. Jetzt ist es an der
Zeit, die Entwicklung des Ortes in den zurückliegenden Jahren zu betrachten. Gleich vorweg meint Bürgermeister Tino
Fuchs „viel Großes ist seither nicht geschehen. Wir haben als kleine Gemeinde gar nicht den finanziellen Spielraum,
Großes zu bewältigen.
Es sind die kleinen Dinge, die das Dorf am Leben halten und Veränderungen herbei führen“.
Tino Fuchs ist übrigens bereits seit dem 1. Oktober 1992 als Bürgermeister in der Gemeinde tätig – feierte somit im
Herbst die Silberhochzeit als Gemeinde-Chef, und hätte damit im Grunde genommen einiges zu erzählen. Vieles jedoch
erachtet er als nicht so prägnant, dass es erwähnt werden müsste.

Stolz ist er dennoch darauf, in den zurückliegenden
25 Jahren das Geschehen im Ort maßgeblich mitbestimmt zu haben. „Dazu gehöre aber nicht nur ich. Es ist der Gemeinderat,
es sind einzelne Bürger, die sich zum Gemeinwohl mit einbringen“. Egal, ob es die beiden Arbeitseinsätze
im Frühjahr und Herbst – hier sind Arbeiten am Bach oder dem dazugehörigen Geländer jeweils vorrangig – oder das
Dorffest, welches organisiert werden muss. In diesen Fällen kann sich der Bürgermeister auf die Bremsnitzer verlassen.
Bereits 2015 stellte die Gemeinde die Dorfbeleuchtung auf energiesparende LED um und senkte so die Kosten des
Gemeindehaushaltes, tat zugleich etwas für die Umwelt.

Auch die Straße in Richtung Stanau ist nun bis zur Baumschule ordentlich befahrbar, wurde bis auf ein kleines Stück
asphaltiert. Das Gemeindehaus unterzogen die Bremsnitzer ebenfalls einer Kur. Die erfolgten Maler- und Elektrikerarbeiten
sind nunmehr abgeschlossen und lassen das Innere des Hauses in neuem Glanz erstrahlen. Ebenso in die Kur
kam das Gemeindebüro, welches sich im gleichen Gebäude befindet. Dass hierbei etliches an Eigenleistungen erbracht
wurde, versteht sich von selbst. Kurz vor dem Jahreswechsel ersetzte die Gemeinde noch das Geländer am Eingang des
Gemeindehauses, ein neues Edelstahlgeländer wurde von einer ansässigen Firma montiert. „Jetzt entfällt das Streichen
bzw. ähnlich gelagerte Arbeiten, welche in den zurückliegenden Jahren immer wieder anfielen“, berichtet Silvio Heyer,
der seit September als Stellvertreter von Tino Fuchs agiert.

Der Bürgermeister bedankte sich an dieser Stelle auch recht herzlich bei Dietmar Hempel, der sehr viele Jahre als Erster
Beigeordneter sehr gute Arbeit geleistet hat. Das Amt des Stellvertreters hat er aus persönlichen Gründen abgegeben,
bleibt aber zur Freude des Bürgermeisters auch weiterhin noch im Gemeinderat. Angedacht ist, in diesem Jahr die Innenbeleuchtung des Gemeindehauses ebenfalls auf LED umzustellen. Entsprechende Fördermaßnahmen sollen hierzu genutzt werden. Gleichfalls
in der Planung für 2018 ist eine Abflusslose Klärgrube für das Gemeindehaus. Diese wird seit Jahren von den Behörden
gefordert.

Inzwischen ist auf dem gemeindeeigenen Friedhof die Möglichkeit geschaffen worden, sich auf der „grünen
Wiese“ bestatten zu lassen. Ein Steinkreuz ist errichtet. „Das ist ein Trend, den wir einfach mitgehen müssen“, sagt Tino
Fuchs.

Stolz ist er darauf, dass das Hexenfeuer und das Dorffest immer wieder gut angenommen werden. Seit einiger Zeit
sind das Dorffest und der Waldgottesdienst auf einen Termin gelegt, so dass mancher Besucher nicht nur zum Mittagessen
im Ort bleibt, sondern zugleich das Dorffest im Anschluss besucht. Hier hebt er vor allem Birgit Fischer hervor, die sich
besonders in die Organisation des Festes hinein kniet. „Das Fest ist zwar theoretisch mit Open End geplant, doch da es
jeweils an einem Sonntag stattfindet, muss am Abend oder in der Nacht alles wieder aufgeräumt werden.

Die Wendeschleife wird am Folgetag für den Schulbus benötigt. Doch das klappt bei uns immer sehr gut. Alle packen mit an, so dass
hier alles glatt läuft“, lobt Tino Fuchs alle Helfer. An diesem Tag sind beinahe alle der rund 130 Einwohner des Dorfes auf
den Beinen, in irgend einer Form in das Geschehen integriert. Gleichfalls lobend erwähnt er den Gemeindearbeiter Hartmut
Thiele, der auf Stundenbasis in der Gemeinde die anfallenden Arbeiten sehr engagiert erledigt.

Sogar ein kleines Museum kann Bremsnitz vorweisen: Im Magdalenenhof von Regina Nothnagel sind zahlreiche geschichtsträchtige Dinge zu bewundern. Auch Übernachtungen sind dort möglich, berichtet der Bürgermeister stolz. Dieser Bauernhof ist durchaus einen
Besuch wert, vermerkt er weiter.

Ebenso wie in den meisten anderen Orten der Verwaltungsgemeinschaft ist auch im
Bremsnitzer Haushalt der Posten für die Kindergartenausgaben der größte zu bewältigende Brocken. Einerseits sind
wir froh, dass wir auch immer wieder kleine Kinder im Ort haben, so die Altersstruktur breit gefächert ist, andererseits
fehlt eben das Geld an anderer Stelle. Dennoch ist die Gemeinde schuldenfrei. „Wir haben keinen Wohnungs- oder
Hausleerstand. Ein neues Eigenheim wird derzeit errichtet. Somit passt das Gefüge im Ort recht gut. Die Einwohner sind
immer bemüht, ihre Häuser in Schuss zu halten.

Womit das Bild der Gemeinde überzeugen kann“. Eines wollen sich die
Bremsnitzer nicht nehmen lassen: die eigene Rentnerweihnachtsfeier. Es war der mehrheitliche Wunsch der älteren Einwohner,
dass wir diese Feier im Ort durchführen. Da wir mit dem Gemeindehaus die Möglichkeit dazu haben, nutzen wir
die Chance auch.

Somit ist im gesamten Ort eine stetig positive Entwicklung zu vermerken, welche zwar keine großen
Schritte, doch immerhin stetigen Fortschritt darstellen. Was sich der Bürgermeister wünscht, ist die grundhafte Sanierung
der Straße von Weißbach bis zum Abzweig Tälerstraße. „Die meisten unserer Einwohner nutzen diese Straße nahezu täglich,
da muss langsam etwas geschehen“, sagt er.
Er selbst ist seit einigen Jahren als Organist in vielen Kirchspielen aktiv, hat als selbstständiger Musiker inzwischen auch 25 Jahre Berufserfahrung.

Der Magdalenenhof in Bremsnitz wird zu Recht als Sehenswürdigkeit im Ort gelistet. Seit Regina Nothnagel mit ihrem Mann 1989 nach Bremsnitz zog, änderte sich einiges in dem Anwesen. „Wir haben festgestellt, dass gleiche Materialien für
das Gehöft wie für die Kirche verwendet wurden, weshalb wir davon ausgehen, dass nicht nur die Kirche, sondern auch der
Bauernhof um 1787 herum erbaut wurde. Zunächst, als wir den Umbau begannen, wurden wir vielfach belächelt, jetzt
sind an vielen Bremsnitzer Fassaden Sandstein und Fachwerk wieder frei gelegt.

Es waren zunächst vier Jahre mit viel Arbeit, doch die haben sich gelohnt“, sagt Regina Nothnagel und zeigt stolz eine ganze Mappe mit Fotos vom Umbau. „Es war nicht einfach, aber es hat Spaß gemacht“, lässt sie durchblicken. Mit viel Eigenleistung wurden die alten Balken nicht nur frei gelegt, sondern auch von Ölfarbe, Kit und anderen Dingen befreit, vieles liebevoll wieder hergerichtet und auch
einiges neu erschaffen. 

So brachte Tochter und Malermeisterin Susan im „Kinderzimmer“ der Ferienwohnung ein Wandgemälde an, welches als Meisterwerk bezeichnet werden kann. „Am 11. September 1999, zum Denkmaltag, eröffneten wir zwei Ferienwohnungen, vor drei Jahren zogen wir vom jüngeren Anwesen in das heutige Haupthaus um“, berichtet Regina Nothnagel.

Ein kleines Museum, mit handwerklichen Anschauungsstücken aus Tischlerei und Landwirtschaft ist in der Scheune des Magdalenenhofes eingerichtet. Da finden sich diverse Hobel, eine alte Wäscherolle und immer wieder Butterfässer. Von Werkzeugen zur Bearbeitung von Flachs sowie Feld ganz abgesehen, nahezu alles sind Fundstücke dieses Bauernhofes. Es gibt keine regelmäßigen Öffnungszeiten, doch sofern jemand im Haus ist, gibt es natürlich auch eine Führung durch die Fundgrube alter Handwerkszeuge.


Der Magdalenenhof heißt übrigens deshalb so, weil wir dieses Haus von meiner Großcousine geschenkt bekamen – und sie hieß Magdalene. Im jüngeren Anwesen fanden die heutigen Eigentümer Wärmedämmung mit Weißtannennadeln, eine heute nahezu unbekannte Form der Dämmung. Wir haben hier inzwischen einige Stammgäste, die das Ambiente einfach lieben. Doch als sehr ungünstig erweist sich die Tatsache, dass die Gastronomie in der Umgebung immer weiter zurück geht. Eine Gaststätte nach der anderen schließt.
V.H
. (Januar 2018)