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Verwaltungsgemeinschaft Hügelland-Täler

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Edgar_Seim10 Jahre Bockerscher Heimatverein


Da sich 2012 beim Bockerschen Heimatvereins das 10jähriges Bestehen anstand, war das natürlich Grund genug, im August einen ganz speziellen Jubiläums-Heimatabend zum Thema "Was es vor 10 Jahren in Großbockedra noch nicht gab", zu begehen.
Gleich zu Beginn seiner Ausführungen anlässlich dieses Heimatabends stellte der Vereinsvorsitzende Edgar Seim fest: "Am 6. September wurde der Bockersche Heimatverein e.V. gegründet. Heute wissen wir, es war ein bedeutendes Ereignis für Großbockedra".

In den Jahre seit Bestehen des Vereins haben die Bockerschen durch ihre aktive Vereinsarbeit viel erreicht und geschaffen, womit sie auch den Grundstein dafür legten, dass die Gemeinde Großbockedra 2011 Sieger im Kreis-Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" geworden ist
Es gab in Großbockedra auch schon vor 2002 verschiedene dörfliche Traditionen und Aktivitäten wie z. B. das Maibaumsetzen und das Erntefest und diese wurden vom Bockerschen Heimatverein auch erhalten und weiterentwickelt.

Doch ganz besonders Stolz können die Bockerschen auf die vielen neuen Errungenschaften sein, mit denen sie das Dorfleben in ihrer Hügellandgemeinde bereichert haben. Denn es ist den Männern und Frauen gelungen, die Veranstaltungen und Feste nicht nur um ihrer selbst und des Feierns wegen durchzuführen. Die Veranstaltungen werden stets so gestaltet, dass sie dem Vereinskonzept einer kulturell-sozialen Arbeit entsprechen, welches die Einheit von Unterhaltung und Bildung vorsieht.
Dabei haben sich die Bockerschen nicht nur in ihrem Dorf einen Namen gemacht, sondern auch in den umliegenden Orten, bis hin zum Kreisheimattag des Saale-Holzland-Kreises und in der Presse wird die Erfolgsgeschichte des Bockerschen Heimatvereins  vorgestellt, werden Anregungen und Ideen aufgenommen.
"Wir haben alle zusammengearbeitet: der Gemeinderat, die Landfrauen, der Gemeindekirchenrat, die Jagdgenossenschaft", wurde beim Jubiläumsheimatabend, mit welchen Aktivitäten es gelungen ist, heimatgeschichtliche Bildung und Unterhaltung in der kulturellen und sozialen Arbeit zu verknüpfen.
 

                                                                                       Vereinsvorsitzender Edgar Seim

Dorfgemeinschaftshaus2Ausgangspunkt, auch für die Gründung des Vereins, waren die Heimatabende. Aus den Besuchern der ersten Heimatabende rekrutierten sich die Gründungsmitglieder der Bockerschen Heimatvereins. Mittlerweile wurden 35 Heimatabende durchgeführt. Diese hatten ganz verschieden heimatgeschichtliche Themen, wie die Geschichte Alter Spitznamen in Bockedra, Flurnamen und ihre Bedeutung oder die Geschichte der Jagd um Bockedra usw.

Bei 6 naturkundlichen Wanderungen wurden die Teilnehmer für die Wichtigkeit des Naturschutzes sensibilisiert, es gab u. a. Informationen über die Bedeutung von historischen Landschaftselementen oder die Jagd.
Waren Flurzüge für die Altvorderen eine Pflichtveranstaltung, wurden sie in Großbockedra wieder neu veranstaltet. Bereits vier Flurzüge, vom Bockerschen Heimatverein und der Jagdgenossenschaft organisiert, führten die Teilnehmer um die Gemarkungsgrenzen, die so erleben bzw. erlaufen konnten, was alles zur Großbockedraer Flur gehört. Doch nicht nur das, auch Informationen über die Nutzung der Felder und Wiesen durch die regional ansässige Agrargenossenschaft.


Neu ins Vereinsleben aufgenommen wurden die Vereinsexkursionen, die seit 2010 stattfinden und sich großer Beliebtheit erfreuen. Sie führten u.a. zu den Thüringer Bauernhäusern, zur Jagdanlage Rieseneck oder zur Leuchtenburg, wo man überall neues kennenlernen konnte, sich also bilden konnte und das in fröhlicher Gemeinschaft.
Gleichzeitig öffneten die Bockerschen aber auch ihr Dorf für andere, so zum "Tag des offenen Denkmals", als der Dorfberg mit seinen Felsenkellern, der restaurierte Kirchturm, die Probenbühne in der Kulturscheune den Gästen präsentiert wurden. Auch außerhalb ihres Dorfes repräsentierte der Verein sein Großbockedra. Zu den Kreisheimattagen berichteten sie über ihre gute Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat, über Denkmalspflege, die Jugend- und Theaterarbeit, sowie  über die Flurnamenforschung.
Außerdem hat der Bockersche Heimatverein außerhalb der Heimatgemeinde aktiv an Veranstaltungen mitgewirkt, so beim Gernewitzer Strohfest oder beim Umzug anlässlich der 700-Jahr-Feier in Stadtroda.

Vieles wurde in 10 Jahren seitens des Bockerschen Heimatvereins, stets in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde, geschaffen und prägt damit auch das Erscheinungsbild des Dorfes.
Genannt sei als Beispiel der Rundwanderweg, der mit Tafeln an Häusern, historischen Sehenswürdigkeiten oder Denkmäler den Besuchern die Möglichkeit gibt, das Dorf Großbockedra und seine Geschichte kennenzulernen. Darüber hinaus führt der Weg hinaus in die Natur zu schützenswerten Naturelementen und Biotopen, die so klangvolle Namen tragen wie Hainberg, Räuberhöhle oder Bockersche Schweiz.

Auf dem Rundweg kommen die Besucher an verschiedenen historischen Gebäuden vorbei, die durch den Einsatz von Vereinsmitgliedern und Bürgern in zahlreichen Stunden freiwilliger und unentgeltlicher Arbeit neu geschaffen oder wieder in einen ansehnlichen Zustand versetzt wurden. Genannt seinen hier das Glockenhaus auf dem Dorfberg oder das alte Spritzenhaus. Der größte Kraftakt gelang mit der Umgestaltung der Nebengebäude des Dorfgemeinschaftshofes, so der eigentliche Arbeitstitel im Förderprogramm der Dorferneuerung, die seit 2009 läuft.

Glockenguss 2004Doch inzwischen hat sich der Name "Bockersche Kulturscheune" als treffendere Bezeichnung längst durchgesetzt. Dort befinden sich auf dem Scheunenboden neben der Probenbühne für das TIB (Theater in Bockedra) und dem Jugendclub im Erdgeschoss der "Kleine Saal" als Heimstatt der "Bockerschen Kleinkunstbühne".  Neben einem ersten eigenen Programm konnten die Bockerschen hier schon vier auswärtige Kulturgruppen genießen.
Große Anerkennung verdienen die von Vereinsmitgliedern in privater Initiative aufgebauten musealen Einrichtungen  "Altes Standesamt", die "Historische einzelbäuerliche Landtechnik" und "Historie der Jagd in Großbockedra".

Die wohl bekannteste Attraktion des Dorfes Großbockedra und des Bockerschen Heimatvereines ist zweifelsohne das "TIB", Theater in Bockedra, welches sich mittlerweile zu einem Geheimtipp unter den Einwohnern der Nachbardörfer und darüber hinaus entwickelt hat. Die Erfolgsgeschichte der Laienschauspieler begann 2004 mit dem ersten Stück "Der Glockenguss zu Bockedra", welches vom einheimischen Autor Ehrenfried Erhard anlässlich der 750-Jahr-Feierlichkeiten geschrieben wurde. Seit dem kamen weitere acht Stücke hinzu, die immer vor vollem Haus aufgeführt wurden. Und auch bei der Themenauswahl setzt der Autor das Vereinskonzept der Verbindung von Bildung und Unterhaltung erfolgreich um: hat doch jedes Stück einen historischen Bezug aus der Bockerschen Dorfgeschichte, der durch das Schauspiel nicht nur den "Bockerschen", sondern auch den anderen Zuschauern,  auf stets unterhaltsame Weise näher gebracht wird. Auch zu den diesjährigen" Tagen des Theaters" in Großbockedra beim Erntefest wurden wieder zwei ausverkaufte Vorstellungen absolviert, von denen das Publikum ausnahmslos begeistert war.

Der Glockenguss zu Bockedra - das erste Theaterstück

Brunnen_OsternBrunnen_HerbstGenauso begeistert sind die Gäste der Samstagvorführung stets von der Kuchentafel der Bockerschen Landfrauen, die sich ebenfalls seit Bestehen des Theaters nicht nur um die Nachmittagsversorgung kümmern, auch die Zeltdekoration gestalten  sie.
Doch dies ist nicht die einzige Veranstaltung, bei der die Bockerschen Landfrauen ihrem Mann stehen. Es gab die Landfrauen schon vor der Gründung des Bockerschen Heimatvereins, inzwischen sind sie ein selbstständig arbeitender Arbeitskreis des BHV. Das Schmücken des Dorfbrunnens übernehmen sie ebenso wie die Organisation von Ausflügen, Vorträgen für Frauen und Senioren und Aktionen mit Kindern und Jugendlichen für ein "sauberes Dorf". Aus der Taufe gehoben haben die Landfrauen das Bockersche Adventsfest.

damit ist die Darstellung dessen, "was es vor 10 Jahren in Großbockedra noch nicht gab", nicht vollständig, aber repräsentativ.
Auf der Festveranstaltung zum 10jährigen Vereinsbestehen würdigte der Vereinsvorsitzende Edgar Seim neben der erfolgreichen Arbeit seiner Vereinsmitglieder auch den Beitrag der "Noch nicht Mitglieder", die sich mit anerkennenswerter Selbstverständlichkeit an vielen Projekten beteiligen. Mit einem Blick in die Zukunft wurde auch den Partnern, Unterstützern, Beratern und Spendern des Vereins gedankt, ohne deren Unterstützung die Arbeit des Vereins nicht möglich wäre und deren Hilfe auch in den kommenden Jahren nötig sein wird, damit die Erfolgsgeschichte des Bockerschen Heimatvereins fortgesetzt werden kann.

(E.S./T.S. im September 2012)